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Schloss Drauhofen – 1125 bis 2022

Von Trahouen zu Drauhofen

In den Jahren zwischen 1125 und 1136 wird Drauhofen als "Trahouen" erstmals urkundlich erwähnt. Der damals einfache Bauernhof im Besitz des Bistums Freising entwickelte sich zu einem kleinen Gut. Mit dem Florieren des Gold- und Silberbergbaus im Kreuzeckgebiet und Spittal-Umgebung, wurde Drauhofen zum Sitz der Bergbaubehörde. Heute noch ist das Wappen des Gewerke- und Oberstbergmeister Augustin Schüttbacher in der Schlosskapelle angebracht, der Drauhofen aus der Lehensabhängigkeit der Ortenburger lösen konnte und es als freies Eigen in die Landtafel eintragen ließ. Auf ihn folgte Carl Josef Graf Herberstein, der Drauhofen 1710 an Wolf Siegmund Graf Attems verkaufte. Weder Maria Magdalena Comployer (ab 1753) noch Thomas David von Leobenegg (1777) konnten Drauhofen nachfolgend gewinnbringen führen. 1846 wurde Drauhofen an Michael Renner aus Sachsenburg versteigert. 1898 erwarb es Dr. Leopold Freiherr von Wieser, der Drauhofen als Mustergut einrichtete. Danach war es kurzfristig im Besitz der Kärntner Sparkasse sowie der Kärntner Viehverwertungsgesellschaft. Zwischen 1911 und 1916 wurde das Gut nicht bewirtschaftet, 1917 wurde es vom Land Kärnten übernommen und restauriert. Ab 1918 beherbergte Drauhofen eine landwirtschaftliche Haushaltsschule mit Internat für Mädchen. In den 1960er und 1980er Jahren erfolgten wesentliche Renovierungen und Zubauten. Im Jahr 2019 übersiedelte der Schulbetrieb in den 4km weit entfernten Litzlhof. Im Frühjahr 2022 erwarb  der Kärntner Unternehmer und Eigentümer der HASSLACHER Gruppe Christoph Kulterer Schloss Drauhofen vom Land Kärnten.

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Nachhaltiges Konzept zur Wiederbelebung

Der neue Eigentümer Christoph Kulterer möchte das Schloss, in dem bis Sommer 2019 eine landwirtschaftliche Fachschule untergebracht war, von Grund auf sanieren und mit einem neuen Nutzungskonzept zur langfristigen Wertschöpfung in der Region beitragen.

“Schloss Drauhofen ist ein historisches und regionales Gut, das fest im Bewusstsein der Oberkärntner Bevölkerung verankert ist. Die Erhaltung traditioneller Werte, eine enge Verbindung zur heimischen Forst- und Landwirtschaft sowie der Bedarf an Aus- und Weiterbildung, wie auch die im Unternehmen benötigte Seminar- und Schulungsinfrastruktur bildeten die Basis für den Erwerb von Schloss Drauhofen. Wir wollen in Drauhofen in den kommenden Jahren ein Leuchtturmprojekt für die ganze Region Oberkärnten entwickeln in dem sowohl die betriebliche Nutzung als Bildungszentrum der HASSLACHER Gruppe integriert ist, als auch unsere Gedanken zur Entwicklung eines überregionalen Zentrums rund um das Thema Holzwirtschaft und Bioökonomie.“ So Christoph Kulterer, CEO & Eigentümer der HASSLACHER Gruppe.

Das Renaissanceschloss Drauhofen

Schloss Drauhofen liegt in Oberkärnten am Drauufer und direkt am Südrand des Lurnfeldes. Der frühbarocke, dreistöckige Schlossbau besitzt drei Trakte, die jeweils von einem sechseckigen Turm mit Pyramidendach begrenzt werden, welche die anschließenden dreigeschossigen Wohntrakte nur um ein Halbgeschoß überragen. 
Jeder der Türme weist an den Kanten eine Sgraffitoquaderung auf. Die einzelnen Geschosse werden optisch durch rote Sgraffitobänder geteilt und die meisten Fenster haben Sgraffitorahmungen. 
Die abgefasten Erdgeschoßfenster an der Hofseite stammen aus dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Im Nordostturm liegt die 1615 erstmals erwähnte ehemalige Kapelle. Sie war dem hl. Jakob geweiht und hat an der Decke Stuckreliefs vom Ende des 17. Jahrhunderts, welche die Evangelisten, die Verkündigung und das Wappen des ehemaligen Besitzers Oberstbergmeister Augustin Schüttbacher darstellen. Im südöstlichen Turm ist eine bemerkenswerte Holzdecke aus dem 18. Jahrhundert erhalten geblieben.
Im Erdgeschoß des Schlosses sind noch spätgotische Fenster erhalten, im Obergeschoß der vorspringenden Südwestfassade gibt es eine Pfeilerarkade, die inzwischen verglast ist.
Die dreigeschoßige Anlage wurde im 20. Jhdt. durch einen Anbau an der Südwestecke erweitert. Die Zubauten aus dem vergangenen Jahrhundert beherbergen vor allem Klassenzimmer und Heimplätze der Schüler, außerdem gibt es ein Lehrerhaus und Stallungen.

Das Schloss wird aktuell restauriert.

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